Leiser, sauberer und erneuerbar: Die Möglichkeiten von HVO Biodiesel
Was ist HVO Biodiesel?
Einer der Biokraftstoffe, die eine wichtige Rolle bei der Erreichung der Klimaziele spielen können, ist HVO. HVO, die Abkürzung für hydrierte Pflanzenöle (Hydrotreated Vegetable Oils), ist ein synthetischer Diesel. Er wird aus Kohlenwasserstoffen aus pflanzlichen und tierischen Fetten hergestellt. Durch die Art und Weise, wie HVO hergestellt wird, bleibt kein gebundener Sauerstoff im Endprodukt zurück. Dies geschieht im Gegensatz zu Kraftstoffen, die durch Veresterung entstehen, wie FAME. Da die Rohstoffe von HVO leicht wiedergewonnen werden können, ist HVO ein erneuerbarer Diesel.
Anwendungen von HVO Biodiesel
HVO ist ideal für verschiedene Anwendungen, wie z.B. in Motoren. Grundsätzlich ist es nicht notwendig, die Motoren für die Verbrennung von HVO anzupassen. HVO erfüllt jedoch technisch nicht die Norm EN 590. Nach der Durchführung von Tests haben nun mehrere Hersteller aber angegeben, dass HVO sehr wohl für ihre Motoren geeignet ist. DAF, Volvo und MAN haben unter anderem bestätigt, dass ihre neuesten Lkw problemlos mit HVO fahren können. Bredenoord hat ausschließlich HVO aus einer Reihe von getesteten Biokraftstoffen ausgewählt.
Vorteile von HVO Biodiesel
Ein wichtiger Vorteil von HVO gegenüber anderen Biokraftstoffen ist, dass es in seinen Eigenschaften dem fossilen Diesel sehr ähnlich ist. Daher kann HVO als direkter Ersatz verwendet werden. Natürlich ist es möglich, HVO mit fossilem Diesel zu mischen, aber das ist nicht notwendig. Die Flexibilität von HVO ermöglicht es den Lieferanten, verschiedene Mischungen anzubieten, um die beste Lösung für ein Energieproblem zu finden.
HVO ist ein synthetischer Diesel. Eine Reihe von Schadstoffen, wie Aromaten und schwefelhaltige Verbindungen, fehlen – im Gegensatz zu fossilem Diesel. HVO emittiert daher weniger Schadstoffe als fossiler Diesel. Bei der Herstellung von HVO verschwindet nicht nur Sauerstoff aus den Rohstoffen. Auch aromatische Stoffe, Schwefel und Verunreinigungen werden vollständig entzogen. Das Ergebnis ist ein Kraftstoff, der nicht nur der Umwelt zugutekommt, sondern auch Anwohnern an Autobahnen und Innenstädten. Die Abgase von Fahrzeugen, die mit HVO fahren, riechen weniger und die Prozesse im Motor laufen leiser.
HVO Biodiesel als Lösung für die Klimaziele
Innerhalb der EU wurde vereinbart, dass bis 2020 10 % aller Kraftstoffe Biokraftstoffe sein müssen. Darüber hinaus werden eine Reihe zusätzlicher Bedingungen an die Herkunft der Biokraftstoffe gestellt, um die Nachhaltigkeit zu gewährleisten. Wie bei anderen Biokraftstoffen kann bei HVO zwischen der ersten und zweiten Generation unterschieden werden. Der HVO der ersten Generation stammt aus Rohstoffen, die auch einem anderen Zweck hätten dienen können, z. B. Pflanzen, die auch als Lebensmittel verwendet werden können. Dies bringt eine Reihe von Nachteilen mit sich, wobei die Gefahr der Nahrungsmittelknappheit und damit des Hungers oft am größten ist. Auch hier treten CO₂ Emissionen auf, und zwar von den Maschinen, mit denen die Kulturen angebaut werden.
Beim HVO der zweiten Generation hingegen besteht dieses Problem nicht. Es werden Rohstoffe verwendet, die bereits eine andere Funktion erfüllt haben, nämlich Abfall- und Reststoffe. So ist beispielsweise Frittierfett sehr gut für die Herstellung von HVO geeignet. HVO kann auch aus verschiedenen tierischen und pflanzlichen Abfallstoffen gewonnen werden. Bei Verwendung von 100 % HVO der zweiten Generation ohne Zusatzstoffe können die Emissionen im Vergleich zu fossilem Diesel um bis zu 85 % reduziert werden.