Interview: Alexander Karrer zur Stromerzeuger-Vermietung in Österreich
Bereits 2019 legte man den Grundstein für das Vermietgeschäft in Österreich. Seit Oktober 2022 ist unser geschätzter Kollege Alexander Karrer als Area Manager für Bredenoord in Österreich im Einsatz. Grund für uns, ihn nach gut sechs Monaten in der #BredenoordFamily zu seinen bisherigen Erfahrungen zu befragen. Außerdem konnten wir ihm noch ein paar Details zum Kulturschock Venezuela-Österreich entlocken…
Alex, kannst du kurz Deine Aufgaben bei Bredenoord Österreich umreißen?
Gerne. Im Grunde kann man sagen: Ich setze Österreich unter Strom – überall da, wo kein Netzanschluss ist oder die Netzkapazität nicht ausreicht. Das kann auf Baustellen sein, bei Wartungsarbeiten am Netz, bei Events oder in der Industrie. Mein Alltag besteht also aus klassischer Vertriebsarbeit: netzwerken, Kundinnen und Kunden beraten und Aufträge abwickeln. Dabei werde ich vom Vertriebsinnendienst an unserer deutschen Niederlassung in Wörnitz im Großraum Nürnberg tatkräftig unterstützt, dafür bin ich sehr dankbar. Das war vor allem hilfreich, als im Herbst 2022 plötzlich die Energieversorgung in Europa auf der Kippe stand. Wir wurden von Anfragen zu temporärem Notstrom quasi überflutet. [lacht] Da wurde ich direkt mal ins kalte Wasser geschmissen, ein ruhiger Einstieg sieht anders aus.

Du bist ja auch viel im Austausch mit unserer niederländischen Mutter. Siehst du Unterschiede im Mietgeschäft im österreichischen Markt?
Die Basis ist dieselbe. Es geht schlicht und einfach darum, Projekte zuverlässig mit mobilem Strom zu versorgen. Unterschied ist, dass die Niederländer bei nachhaltigen Energielösungen schon etwas weiter sind. Seit Jahren werden dort Hybridenergielösungen eingesetzt und fast alle Kund:innen betanken herkömmliche Aggregate mit alternativem Kraftstoff. Inzwischen vermieten die Kolleginnen und Kollegen pausenlos unsere Batteriespeicher. Deswegen wird die Flotte kontinuierlich erweitert.
Und wie sieht es mit nachhaltigem mobilem Strom in Österreich aus?
Auch hier ist Nachhaltigkeit ein Riesenthema, viele interessieren sich für Hybridenergielösungen mit Photovoltaik und Kleinbatteriespeichern wie dem ESaver. Damit lassen sich Emissionen erheblich reduzieren. Auch rußminderndes Zubehör ist für die Österreicher:innen interessant, damit wird der Ruß ganz einfach aus den Abgasen rausgefiltert. Schlagkräftigstes Argument für den Einsatz von Hybridenergielösungen ist jedoch die Einsparung von Kraftstoff und damit Kosten. Was in Österreich sehr gut ankommt, ist das Bredenoord Powermanagement. Die meisten kennen das Produkt nicht, deswegen biete ich es immer proaktiv mit an, vor allem bei längeren Projekten. Die Kraftstoffersparnis überzeugt schnell.
Willst Du mal in Deinen eigenen Worten zusammenfassen, wie Powermanagement Kraftstoff einspart?
Powermanagement ist ein Zubehör für unsere Aggregate. Es ist ein intelligentes System, das niedrigen und hohen Strombedarf (also Lastspitzen) erkennt und die volle Power der Aggregate nur bringt, wenn es wirklich nötig ist. Ein aktuelles Beispiel aus dem Tunnelbau: Nachts müssen nur die Lüftungsanlage und die Beleuchtung versorgt werden, da reicht ein 125 kVA Aggregat. Tagsüber müssen zusätzlich Maschinen betrieben werden, der Verbrauch steigt, und es sind insgesamt 250 kVA nötig. Wir installieren dann zwei 125 kVA Geräte und synchronisieren sie mit Powermanagement. In der Nacht läuft nur das 125er. Tagsüber, wenn der Verbrauch steigt, schaltet sich das zweite Aggregat zu. Ein 125er verwandelt sich sozusagen in ein 250er Aggregat. Das spart immens Kraftstoff ein, denn ohne Powermanagement würde eine 250er Maschine die ganze Nacht über auf voller Leistung laufen, obwohl der Verbrauch geringer ist.
Das hast Du gut erklärt, danke! Darf ich Dich zum Abschluss noch etwas Persönliches fragen?
[lacht] Probier’s mal!
Als wir Dich kennenlernten, erfuhren wir schnell, dass Du 20 Jahre in Venezuela gelebt hast. Beeindruckend! War der Kulturschock zurück in der Heimat Österreich groß?
[lacht] Naja, immerhin habe ich die meiste Zeit meines Lebens in Österreich verbracht…Uff, ich bin alt… Daher kann von Schock keine Rede sein. In vielen Dingen sind die kulturellen Unterschiede groß, es gibt aber auch durchaus Gemeinsamkeiten. Zum Beispiel die österreichische Gelassenheit. Die ist in Venezuela ähnlich, nur etwas ausgeprägter. Ebenfalls ähnlich ist die Liebe zur Musik und gutem Essen.
Alex, vielen Dank für das nette Gespräch und die Einblicke. Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg!
Ich danke Dir, Christin, für Dein Interesse!
Das Gespräch wurde im April 2023 online geführt. Die Fragen stellte Christin Müller.

Alexander Karrer Area Manager Österreich
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